Geschäftsverlauf der Bereiche des Konzerns

RTL Group

Umsatzanalyse

Umsatzanalyse

Trotz überwiegend rückläufiger Werbemärkte in Europa konnte der führende europäische Unterhaltungskonzern RTL Group im Geschäftsjahr 2013 seine Profitabilität deutlich steigern. Der Umsatz erreichte 5,9 Mrd. € nach 6,0 Mrd. € im Vorjahr, was einem Rückgang um 1,9 Prozent entspricht. Diese Umsatzentwicklung spiegelt robuste Kerngeschäfte trotz negativer Währungseffekte sowie niedrigere Erlöse der Produktionstochter Fremantle Media wider. Beim Operating EBIT konnten vor allem ein erneutes Rekordergebnis der Mediengruppe RTL Deutschland und die starke Performance der niederländischen TV-Sender die Auswirkungen der negativen Entwicklung der Werbemärkte in weiten Teilen Europas überkompensieren. Einzig der deutsche TV-Werbemarkt wies leichtes Wachstum aus.

Das Operating EBIT stieg um 6,8 Prozent auf den neuen Rekordwert von 1,1 Mrd. € (Vj.: 1,1 Mrd. €). Die Umsatzrendite verbesserte sich damit auf 19,3 Prozent (Vj.: 17,7 Prozent). Das Operating EBITDA legte leicht auf 1,3 Mrd. € (Vj.: 1,3 Mrd. €) zu. Zum Jahresende beschäftigte die RTL Group 11.589 Mitarbeiter (31. Dezember 2012: 11.931). Auf den Zuschauermärkten gelang es der RTL Group, ihre führenden Positionen überwiegend zu behaupten. In Frankreich, den Niederlanden, Ungarn und Kroatien gewannen die Senderfamilien der RTL Group Anteile am TV-Werbemarkt.

Die Mediengruppe RTL Deutschland steigerte sowohl den Umsatz als auch das Ergebnis. Das Sender-Flaggschiff RTL Television blieb in der Hauptzielgruppe weiterhin klarer Marktführer. Die französische Groupe M6 erzielte unter anderem aufgrund des rückläufigen Werbemarktes geringere Umsätze; das Operating EBIT ging wegen Anlaufverlusten für den neuen Digitalkanal 6ter zurück. Die Zuschauermarktanteile blieben trotz des Markteintritts neuer Wettbewerber weitestgehend stabil. RTL Nederland erzielte trotz eines schrumpfenden Werbemarktes Zuwächse bei Umsatz und Operating EBIT sowie höhere Zuschauerquoten.

Die Produktionstochter Fremantle Media registrierte weltweit anhaltendes Interesse an ihren wichtigsten Talentshows und investierte in die Entwicklung neuer Formate. Der Umsatz ging vor allem währungsbedingt und wegen der Stornierung von Formaten in einzelnen Territorien zurück; das Operating EBIT lag leicht unter Vorjahr. Fremantle Media erwarb im November die dänische Produktionsgesellschaft Miso Film, die sich auf Serien und Fernsehfilme spezialisiert hat.

Im Wachstumsmarkt Asien initiierte die RTL Group zusammen mit CBS Studios International den Aufbau zweier neuer Sender. Der erste Sender RTL CBS Entertainment HD startete 2013 in Malaysia, Thailand, Singapur und auf den Philippinen; der Start des zweiten Senders soll im Frühjahr 2014 folgen.

In Kroatien baute RTL Hrvatska einen neuen Kinderkanal auf, der im Januar 2014 auf Sendung ging und aus dem Stand sehr gute Einschaltquoten erzielte.

Weiterhin stark ausgebaut wurde das Digitalgeschäft der RTL Group: Die Gruppe erwarb einen Mehrheitsanteil an BroadbandTV, einem der größten Multichannel Networks auf YouTube. Auch beim führenden Onlinevideonetzwerk StyleHaul für Mode und Beauty, beim deutschen YouTube-Netzwerk Divimove sowie beim niederländischen Video-on-Demand-Anbieter Videoland stieg die RTL Group ein. Die verschiedenen Onlineplattformen und mobilen Applikationen der Gruppe verzeichneten hohe Wachstumsraten.

Die RTL Group ist seit Ende April 2013 auch an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Bertelsmann reduzierte seine Beteiligung und hält seither 75,1 Prozent der Kapitalanteile.

Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze)

Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze)

Umsatz nach Erlösquellen in Prozent

Umsatz nach Erlösquellen in Prozent

Penguin Random House

Umsatzanalyse

Umsatzanalyse

Für Random House war 2013 geprägt durch den historischen Zusammenschluss aller Geschäftseinheiten außerhalb Deutschlands mit Pearsons Publikumsverlagsdivision Penguin Group. Der Merger von Penguin Random House wurde zum 1. Juli vollzogen; zugleich startete ein auf mehrere Jahre angelegter Integrationsprozess. An dem neu entstandenen Unternehmen – der weltweit größten Publikumsverlagsgruppe – hält Bertelsmann 53 Prozent, Pearson 47 Prozent der Anteile.

Der Umsatz der Gruppe erreichte 2,7 Mrd. € und umfasst damit das Geschäft von Random House einschließlich der deutschen Verlagsgruppe im Gesamtjahr sowie die Penguin-Geschäfte weltweit im zweiten Halbjahr. Die Erlöse lagen um 23,9 Prozent höher als der Random-House-Umsatz im Vorjahr (2,1 Mrd. €). Bereinigt um Wechselkurs- und Portfolioeffekte ging der Umsatz gegenüber dem Rekordjahr 2012 zurück, das durch den Ausnahmeerfolg der Roman-Trilogie „Fifty Shades“ geprägt war. Das Operating EBIT sank unter anderem aufgrund von Abschreibungen durch den erstmaligen Ansatz immaterieller Penguin-Vermögenswerte gegenüber dem hohen Niveau des Vorjahres um 4,9 Prozent auf 309 Mio. € (Vj.: 325 Mio. €). Die Umsatzrendite betrug 11,6 Prozent (Vj.: 15,2 Prozent). Das Operating EBITDA stieg auf 363 Mio. € (Vj.: 352 Mio. €). Zum Jahresende beschäftigte Penguin Random House 11.838 Mitarbeiter (31. Dezember 2012 Random House: 5.712).

Erfolgreichste Neuerscheinung war Dan Browns „Inferno“, von dem Penguin Random House binnen sieben Monaten im englischsprachigen Raum rund sechs Mio. Exemplare absetzte. Weitere Bestseller waren unter anderem „Lean In“ von Sheryl Sandberg, „And The Mountains Echoed“ von Khaled Hosseini, „The Fault In Our Stars“ von John Green sowie John Grishams „Sycamore Row“. Auch die Nachfrage nach den englisch-, deutsch- und spanischsprachigen Ausgaben der „Fifty Shades“-Trilogie hielt an: Mehr als sieben Millionen Print-, Digital- und Audioexemplare wurden 2013 verkauft.

In den USA platzierte das kombinierte Unternehmen von Juli bis Dezember 261 Hardcover- und Taschenbuchtitel auf den Bestsellerlisten der „New York Times“, davon 27 auf Platz eins. Penguin Random House UK steuerte im selben Zeitraum 14 Nummer-eins-Titel auf den Bestsellerlisten der „Sunday Times“ bei. In Deutschland baute die Verlagsgruppe Random House besonders ihr Digitalgeschäft aus, das erstmals mehr als zehn Prozent des Umsatzes ausmachte. Stärkster Titel war im Berichtsjahr „Die Analphabetin, die rechnen konnte“ von Jonas Jonasson. Ein solider Geschäftsverlauf in Lateinamerika sowie ein starkes spanischsprachiges Bestsellerportfolio glichen die anhaltend schlechte Buchkonjunktur in Spanien aus, wo die Verlagseinheit seit November unter dem Namen Penguin Random House Grupo Editorial firmiert. In Indien und Südafrika wurden Mitgesellschafter aus den dortigen Verlagsaktivitäten herausgekauft.

Mit neuen Apps, der zunehmenden Einbeziehung sozialer Medien in die Buchvermarktung sowie einem weiter wachsenden E-Book-Absatz baute Penguin Random House seine Vorreiterrolle bei der digitalen Transformation aus: Insgesamt verkaufte die Gruppe im Berichtszeitraum weltweit über 100 Mio. E-Books; mehr als 77.000 Titel sind inzwischen international digital verfügbar.

Zahlreiche Autoren von Penguin Random House gewannen 2013 prestigeträchtige Auszeichnungen, darunter Alice Munro den Nobelpreis für Literatur. Außerdem wurden Autoren der Gruppe mit vier Pulitzer-Preisen, einem National Book Award in den USA sowie dem Deutschen Buchpreis prämiert.

Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze)

Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze)

Umsatz nach Erlösquellen in Prozent

Umsatz nach Erlösquellen in Prozent

Gruner + Jahr

Umsatzanalyse

Umsatzanalyse

Bei Gruner + Jahr war das Geschäftsjahr durch eine personelle, organisatorische und strategische Neuausrichtung geprägt, die das bisherige Druck- und Verlagshaus in ein Inhaltehaus mit qualitativ hochwertigen Print- und Digitalangeboten für definierte Zielgruppen transformieren soll. Wirtschaftlich verzeichnete Gruner + Jahr im Berichtsjahr einen deutlichen Umsatzrückgang und Einbußen im operativen Ergebnis. Hintergrund waren rückläufige Werbeeinnahmen, die Teilschließung der Wirtschaftsmedien und weitere Verkäufe, verstärkte Investitionen ins Digitalgeschäft sowie ein rückläufiges internationales Geschäft. Der Umsatz erreichte 2,1 Mrd. € nach 2,2 Mrd. € im Vorjahr (-6,9 Prozent); das Operating EBIT sank um 13,1 Prozent auf 146 Mio. € (Vj.: 168 Mio. €). Die Umsatzrendite ging auf 7,1 Prozent zurück (Vj.: 7,6 Prozent). Das Operating EBITDA betrug 193 Mio. € nach 213 Mio. € im Vorjahr. Gruner + Jahr beschäftigte zum Jahresende 10.819 Mitarbeiter (31. Dezember 2012: 11.585). Seit April 2013 wird Gruner + Jahr von Julia Jäkel (Vorstandsvorsitzende), Stephan Schäfer und Oliver Radtke gemeinsam geführt.

G+J Deutschland gelang es, das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr auszubauen. Während die Vertriebserlöse den Marktgegebenheiten entsprechend leicht zurückgingen, entwickelte sich das Anzeigengeschäft portfoliobereinigt entgegen dem Markttrend positiv. In Deutschland wurden die Unternehmensstrukturen grundlegend verändert. Mit der Neuaufstellung entlang acht „Communities of Interest“ orientiert sich G+J konsequent an den Interessen seiner Leser, Nutzer und Kunden. So wurde die starke Position in den Communities Living, Food und Family mit Investitionen in digitale Angebote wie die Community für Wohnen und Einrichten Roomido, den Onlinestore für hochwertige Lebensmittel Delinero oder den Onlinestore für Baby- und Kinderbekleidung Tausendkind ausgebaut. Mit Chefkoch und Flow wurde das Printportfolio der Communities Food und Women um zwei innovative Titel ergänzt. Im Anzeigenmarkt konnte G+J Media Sales Marktanteile hinzugewinnen. Der G+J-Digitalvermarkter EMS verzeichnete ebenso wie der Performance-Vermarkter Ligatus weiterhin dynamisches Wachstum.

Das Magazingeschäft von Prisma Media in Frankreich war aufgrund schwieriger Marktbedingungen rückläufig. Der Ausbau des Digitalgeschäfts wurde erfolgreich vorangetrieben, auch mithilfe gezielter Akquisitionen. So wurden im Berichtsjahr die beiden digitalen Werbevermarkter Mob Value und P Comme Performance erworben.

Die Verlagsgruppe News in Österreich entwickelte sich vor allem im Anzeigengeschäft über den Markttrend hinaus rückläufig. Die Aktivitäten in Südeuropa waren im Berichtsjahr weiterhin von den schwierigen makroökonomischen Rahmenbedingungen gekennzeichnet. Die Geschäfte in Polen sowie Teile der Geschäftsaktivitäten in Südosteuropa wurden veräußert.

Die Aktivitäten von Gruner + Jahr in China wiesen aufgrund des 2013 erstmals rückläufigen Anzeigenmarkts Rückgänge auf. Bei der US-Offsetdruckerei Brown Printing gingen aufgrund schlechterer Auslastung Umsatz und Ergebnis zurück. Die Geschäfte des Dresdner Druck- und Verlagshauses entwickelten sich weitgehend stabil.

Die G+J-Journalisten und -Autoren wurden im Berichtszeitraum für ihre Arbeiten mit einer Vielzahl renommierter Preise ausgezeichnet – kein Verlag konnte in Deutschland mehr Auszeichnungen auf sich vereinen.

Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze)

Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze)

Umsatz nach Erlösquellen in Prozent

Umsatz nach Erlösquellen in Prozent

Arvato

Umsatzanalyse

Umsatzanalyse

Der internationale Dienstleister Arvato verzeichnete im Geschäftsjahr 2013 einen robusten Geschäftsverlauf. Der Umsatz blieb mit 4,4 Mrd. € (Vj.: 4,4 Mrd. €) stabil, das Operating EBIT erreichte 244 Mio. € nach 244 Mio. € im Vorjahr. Die Umsatzrendite blieb damit bei 5,5 Prozent (Vj.: 5,5 Prozent). Das Operating EBITDA legte auf 401 Mio. € (Vj.: 391 Mio. €) zu. An der Spitze von Arvato vollzog sich ein Führungswechsel: Seit April 2013 leitet Achim Berg als Vorstandsvorsitzender die Unternehmensgruppe. Eine neue Organisationsstruktur ordnet die Geschäfte in Solution Groups und nach Ländern; außerdem wurde ein zentrales Key Account Management für internationale Großkunden eingeführt. Arvato beschäftigte zum Jahresende 66.410 Mitarbeiter (31. Dezember 2012: 63.627).

Deutliche Zuwächse verzeichnete Arvato im Berichtszeitraum vor allem bei IT-Services und Supply-Chain-Management-Lösungen für internationale Kunden aus den Branchen Internet, Hightech und Konsumgüter sowie in China. Mit der im Juni 2013 abgeschlossenen Übernahme der Gothia Financial Group trieb Arvato die Internationalisierung des Unternehmens voran und stieg zu Europas Nummer drei im schnell wachsenden Markt für Business Information und Finanzdienstleistungen auf.

Das Operating EBIT spiegelt auch Vorlaufkosten für Übernahmen sowie Set-up-Kosten für neu gewonnene Kunden aus den Geschäftsbereichen Supply Chain Management und E-Commerce wider.

Die Geschäfte im Bereich Customer Relationship Management entwickelten sich im Berichtszeitraum in Deutschland und Spanien positiv, in Frankreich leicht rückläufig. In Südamerika, Asien und Afrika wurden neue Offshore-Standorte für Kundenkommunikationslösungen auf- bzw. ausgebaut, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

Die Print Services von Arvato konnten sich in einem schwierigen Marktumfeld behaupten. Die Umsätze bei Replication gingen erwartungsgemäß zurück. In Brasilien und China veräußerte Arvato Beteiligungen an Replikationsfabriken.

Regional entwickelten sich die Arvato-Geschäfte unterschiedlich: So war die Performance in den europäischen Kernländern vor dem Hintergrund der angespannten wirtschaftlichen Situation zufriedenstellend. In Großbritannien gelang es, mit dem britischen Verkehrsministerium einen neuen Großkunden im Bereich Government Services zu gewinnen. Die Dienstleistungsaktivitäten in Spanien wuchsen trotz Wirtschaftskrise profitabel. Dahingegen konnten die Servicegeschäfte in Frankreich das hohe Niveau des Vorjahres nicht ganz halten. Auf dem nordamerikanischen Markt wurde das Kunden- und Standortportfolio gezielt bereinigt und dadurch die Profitabilität der Geschäfte erhöht. In der Türkei wuchsen die Dienstleistungsgeschäfte von Arvato dynamisch und in China wurde das unternehmenseigene Logistiknetzwerk nochmals umfassend erweitert.

Für maßgeschneiderte Kundenlösungen wurde Arvato in verschiedenen Ländern der Welt mit renommierten Preisen ausgezeichnet.

Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze)

Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze)

Umsatz nach Erlösquellen in Prozent

Umsatz nach Erlösquellen in Prozent

Be Printers

Umsatzanalyse

Umsatzanalyse

Die im Unternehmensbereich Be Printers gebündelten Tiefdruckaktivitäten und internationalen Offsetdruckereien von Bertelsmann erzielten 2013 in einem schwierigen Marktumfeld einen Umsatz von 1,1 Mrd. €, 7,5 Prozent weniger als im Vorjahr (1,2 Mrd. €). Das Operating EBIT ging um 29,3 Prozent auf 41 Mio. € (Vj.: 58 Mio. €) zurück; die Umsatzrendite betrug damit 3,7 Prozent (Vj.: 4,8 Prozent). Das Operating EBITDA verringerte sich auf 92 Mio. € (Vj.: 115 Mio. €). Be Printers beschäftigte zum Jahresende 6.201 Mitarbeiter (31. Dezember 2012: 6.571).

Sinkende Druckauflagen prägten die Druckgeschäfte von Be Printers im Berichtsjahr ebenso wie anhaltender Preisdruck und hohe Überkapazitäten in der Branche. Der Verbund reagierte darauf mit neuen Angeboten sowie verschiedenen Programmen zur Steigerung der Effizienz und Senkung der Kosten.

Konkret realisierte der Tiefdruckbereich Prinovis Einsparungen bei den Personalkosten und beim Materialeinkauf. Für die geplante Schließung des Standortes Itzehoe zum April 2014 wurden Rückstellungen für Restrukturierungskosten gebildet, die als Sondereinfluss nicht im Operating EBIT ausgewiesen sind. Der Brand einer Tiefdruckmaschine in Dresden führte zu Einschränkungen in der Produktion, gleichzeitig erhielt Prinovis eine Entschädigungszahlung aus der maschinenbezogenen Sachversicherung. Diese ist als Sondereffekt ebenfalls nicht im Operating EBIT ausgewiesen. In Großbritannien gingen die Auftragsvolumina eines Großkunden zurück; insgesamt gaben Umsatz und Ergebnis von Prinovis nach. Für ihre hohe Qualität wurden mehrere Druckerzeugnisse und digitale Angebote von Prinovis im Berichtszeitraum mit Branchen-Auszeichnungen prämiert.

Die südeuropäischen Druckereien von Be Printers agierten in einem angespannten Marktumfeld, das durch die makroökonomische Entwicklung in Italien und Spanien noch verschärft wurde. Die Einheiten verzeichneten rückläufige Volumina. Das Management steuerte mit Vertriebs- und Kostenmaßnahmen, z. B. im Einkaufs- und IT-Bereich, gegen. Außerdem verbesserte die Zusammenlegung des italienischen und deutschen Kalendergeschäfts Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit.

Be Printers Americas gelang es, trotz rückläufiger Marktentwicklung das Ergebnis stabil zu halten. Ein wachsendes Geschäft mit Kunden außerhalb der Verlagsbranche – so etwa Kommunikationsdienstleistungen für Unternehmen aus dem Healthcare-Bereich – federte den Umsatzrückgang ab. Wichtige Bestandskunden verlängerten 2013 ihre Verträge mit Be Printers Americas.

Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze)

Umsatz nach Regionen in Prozent (ohne Innenumsätze)

Umsatz nach Erlösquellen in Prozent

Umsatz nach Erlösquellen in Prozent

Corporate Investments/Corporate Center

Der Bereich Corporate Investments, der alle übrigen operativen Aktivitäten von Bertelsmann umfasst, weist für 2013 einen deutlich erhöhten Umsatz von 582 Mio. € (Vj.: 471 Mio. €) und ein Operating EBIT von -40 Mio. € (Vj.: -38 Mio. €) aus. Das Operating EBITDA erreichte 10 Mio. € nach -29 Mio. € im Vorjahr. Umsatzsteigernd wirkte sich die im April 2013 vollzogene Komplettübernahme der Musikrechtetochter BMG aus; gegenläufig wirkten sinkende Umsätze im Club- und Direktmarketinggeschäft. Das Operating EBIT spiegelt Anlaufverluste unter anderem für den Geschäftsausbau im Bereich Education und einen Ergebnisrückgang im Clubgeschäft wider. Bei Corporate Investments waren zum Jahresende 4.342 Mitarbeiter beschäftigt (31. Dezember 2012: 4.289).

Das von Bertelsmann und KKR gemeinsam aufgebaute Musikrechteunternehmen BMG gehört seit Ende März 2013 wieder vollständig zu Bertelsmann und wuchs im Berichtsjahr kräftig. BMG erwarb mit Primary Wave, Sanctuary, Mute und Virgin/Famous mehrere Kataloge mit Song- und Masterrechten. Zahlreiche internationale und nationale Künstler wurden neu unter Vertrag genommen, darunter Mick Jagger und Keith Richards von den Rolling Stones, Robbie Williams und die Backstreet Boys. BMG baute seine Präsenz in den wichtigsten Musikmärkten aus und eröffnete u. a. eine Niederlassung in Kanada.

Bertelsmann investierte im Berichtsjahr in den Aufbau des jungen Geschäftsfelds Bildung. Der zusammen mit weiteren Investoren aufgelegte „University Ventures Fund“ baute sein internationales Beteiligungsportfolio aus. Zusätzlich stockte Bertelsmann seine Anteile an Synergis Education, einem Dienstleister, der Hochschulen beim Aufbau anerkannter Onlinestudiengänge unterstützt, sowie am innovativen US-Onlinebildungsanbieter UniversityNow durch Direktinvestitionen auf.

Die Fonds Bertelsmann Digital Media Investments (BDMI) und Bertelsmann Asia Investments (BAI) erweiterten ihr Portfolio. So stieg BDMI zusammen mit der RTL Group in das Onlinevideonetzwerk StyleHaul ein und hielt damit zum Jahresende 49 Beteiligungen. BAI erwarb fünf neue Beteiligungen – darunter Anbieter für mobile Zahlungsdienste, Autokauf und Cloud Computing – und stieg aus drei Firmen aus, wobei hohe Veräußerungsgewinne realisiert wurden. Das verbleibende Portfolio, bestehend aus 20 Beteiligungen, entwickelte sich sehr erfreulich. In Indien wurden zwei Direktinvestments, darunter das Immobilienportal indiaproperty.com, getätigt. In Brasilien wurde ebenfalls in zwei Start-ups im Bereich Onlinemedien investiert.

Die Umsätze im Clubgeschäft gingen 2013 wie geplant zurück. Das operative Geschäft des Direktvertriebs von Inmediaone wird zur Jahresmitte 2014 schrittweise eingestellt. Beim deutschen Club setzte sich der Rückbau mit Filialschließungen fort; die Geschäfte in Tschechien und der Slowakei wurden an einen strategischen Investor verkauft.

Der Bereich Corporate Center, der alle Zentralstandorte des Konzerns abbildet, steuerte und unterstützte 2013 mehrere große Transaktionen, darunter den Zusammenschluss von Penguin und Random House zur weltweit führenden Publikumsverlagsgruppe und die stufenweise Platzierung von Aktien der RTL Group an der Frankfurter Börse. Auch die Ausrichtung eines Management-Meetings und „State of the Art Forum“ im Silicon Valley sowie die Organisation einer weltweiten Mitarbeiterbefragung zählten zu den Arbeitsschwerpunkten. Der Bertelsmann-Vorstand hat in der ersten Jahreshälfte 2013 das Operational Excellence Programm aufgesetzt. Es umfasst die konzernweite Überprüfung von Prozessen und Strukturen in den Bereichen Finanzen, Personal, IT und Einkauf. Das Programm dient der Unterstützung der Konzernstrategie. Es geht darum, Prozesse und Strukturen zu modernisieren, die Effizienz zu erhöhen und einheitliche Qualitätsstandards zu schaffen. Die Umsetzung erfolgt in mehreren Schritten und wird sich über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren erstrecken.