Gesamtaussage der Unternehmensleitung zur wirtschaftlichen Lage

2013 war ein erfolgreiches Geschäftsjahr für Bertelsmann, in dem Fortschritte in allen strategischen Stoßrichtungen gemacht wurden. Von den bestehenden Geschäften entwickelte sich insbesondere das deutsche Fernsehgeschäft positiv. Trotz der uneinheitlichen Entwicklung der europäischen Werbemärkte und der strukturell rückläufigen Geschäfte hat Bertelsmann seine Umsatz- und Ergebniserwartungen erfüllt. Bertelsmann erwirtschaftete im Jahr 2013 mit 16,4 Mrd. € einen um 1,8 Prozent gestiegenen Konzernumsatz. Auf organischer Basis, um Währungs- und Portfolioeffekte bereinigt, sank der Konzernumsatz um 2,8 Prozent. Der organische Umsatzrückgang ist zurückzuführen auf die insgesamt schwachen europäischen Werbemärkte, das außergewöhnlich starke Vorjahr von Random House, strukturell rückläufige Geschäfte und eine bewusst gesteuerte Umsatzentwicklung bei Arvato. Unter Berücksichtigung des normalisierten Buchverlagsgeschäftes lag die Umsatzentwicklung somit im Rahmen der erwarteten Entwicklung (Prognose im Geschäftsbericht 2012: stabil bis leicht rückläufig). Eine positive Prognoseabweichung ergab sich beim Operating EBIT, das mit 1.754 Mio. € (Vj.: 1.732 Mio. €) leicht über Vorjahresniveau lag (Prognose im Geschäftsbericht 2012: moderat unter dem Vorjahreswert). Das Operating EBIT enthält Investitionen in Digitalisierungsprojekte und Anlaufverluste für Neugeschäfte. Die Umsatzrendite erreichte ein solides Ertragsniveau von 10,7 Prozent (Prognose im Geschäftsbericht 2012: mind. 10 Prozent).

Die erfolgreiche Umsetzung strategischer Maßnahmen ebnete Bertelsmann im Jahr 2013 den Weg hin zu einem wachstumsstärkeren, digitaleren und internationaleren Konzern. Zur Stärkung der Kerngeschäfte dienten im Berichtsjahr der Ausbau der Senderfamilien bei der RTL Group, der Zusammenschluss von Penguin und Random House sowie die neuen Organisationsstrukturen bei Gruner + Jahr und Arvato. Gleichzeitig wurden die strukturell rückläufigen Geschäfte zurückgebaut. Dies zeigt sich in der eingeleiteten Schließung des Tiefdruckstandorts Itzehoe, dem Verkauf des Replikationsgeschäfts in Brasilien sowie der Ankündigung, die Aktivitäten des Direktvertriebsunternehmens Inmediaone einzustellen. Die digitale Transformation wurde durch den Ausbau der nicht linearen TV-Angebote bei der RTL Group, die Steigerung der E-Book-Umsätze bei Penguin Random House sowie die konsequente Ausrichtung von Gruner + Jahr Deutschland entlang definierter Communities of Interest vorangetrieben. Die Wachstumsplattformen wurden insbesondere durch die Übernahme des Finanzdienstleisters Gothia, die vollständige Übernahme von BMG und zusätzliche Investitionen bei University Ventures ausgebaut. Die Präsenz in Wachstumsregionen wurde insbesondere durch die Beteiligung der RTL Group an RTL CBS Asia Entertainment Network in Südostasien, das Wachstum von Arvato China und durch die Bertelsmann Asia Investments gestärkt.

Die Finanz- und Vermögenslage von Bertelsmann ist unverändert positiv. Die Finanzkraft wurde durch die Erlöse aus der RTL-Anteilsreduzierung im Berichtszeitraum weiter verbessert. Angesichts der zur Verfügung stehenden liquiden Mittel zum 31. Dezember 2013 von 2,7 Mrd. € ist die Liquiditätssituation gut. Die Ratingagenturen Moody’s und S&P stuften die Kreditwürdigkeit von Bertelsmann unverändert mit Baa1 bzw. BBB+ und einem stabilen Ausblick ein. Angesichts der soliden Liquiditäts- und Finanzierungsbasis sowie des positiven Geschäftsverlaufs beurteilt Bertelsmann die wirtschaftliche Lage des Konzerns insgesamt positiv und verfügt somit über eine geeignete Ausgangsbasis für die weitere Umsetzung der angestrebten strategischen Wachstumsziele.