Umsatzentwicklung

Der Konzernumsatz stieg im Berichtszeitraum um 6,7 Prozent auf 7.846 Mio. € (H1 2013: 7.354 Mio. €). Das deutliche Umsatzplus resultierte zu 10,3 Prozent aus Portfoliound sonstigen Effekten, Wechselkurseffekte wirkten sich mit -1,2 Prozent aus. Das organische Wachstum lag bei -2,4 Prozent.

Die RTL Group verzeichnete im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang insbesondere aufgrund der schwachen Entwicklung der Werbeumsätze in Frankreich sowie des Umsatzrückgangs bei Fremantle Media. Penguin Random House erzielte einen starken Umsatzanstieg im Zuge des Zusammenschlusses, der in der zweiten Jahreshälfte 2013 erfolgte. Bei Gruner + Jahr sank der Umsatz angesichts eines verstärkten Rückgangs des Anzeigengeschäfts und geringerer Vertriebserlöse, während die Umsätze aus Digitalgeschäften weiter zunahmen. Arvato erzielte ein deutliches Umsatzwachstum. Zuwächsen in den Solution Groups Supply Chain Management, Financial Solutions und IT Solutions standen Einbußen im strukturell rückläufigen Replikationsgeschäft gegenüber. Die Umsatzentwicklung bei Be Printers ist weiterhin geprägt von dem strukturellen Rückgang der Tiefdruckgeschäfte. Der Umsatz der Corporate Investments erhöhte sich leicht. Das Umsatzplus von BMG wurde durch die Effekte aus der schrittweisen Schließung der Buchclub- und Direktmarketinggeschäfte aufgezehrt.

In der geografischen Umsatzverteilung ergaben sich moderate Veränderungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatzanteil in Deutschland reduzierte sich leicht auf 35,2 Prozent im Vergleich zu 36,3 Prozent im ersten Halbjahr 2013. Auf die Geschäfte in Frankreich entfiel ein geringerer Umsatzanteil von 15,2 Prozent (H1 2013: 17,1 Prozent), während die übrigen europäischen Länder einen Umsatzanteil von 24,5 Prozent (H1 2013: 24,1 Prozent) erreichten. Der Anteil der USA am Gesamtumsatz stieg auf 18,9 Prozent (H1 2013: 16,4 Prozent), die sonstigen Länder erwirtschafteten einen Anteil von 6,2 Prozent (H1 2013: 6,1 Prozent). Damit ist der Anteil des Auslandsgeschäfts am Gesamtumsatz von 63,7 Prozent im ersten Halbjahr 2013 auf 64,8 Prozent gestiegen. Das Verhältnis der vier Erlösquellen (Produkte und Waren, Werbung und Anzeigen, Dienstleistungen, Rechte und Lizenzen) zueinander hat sich in Folge der Portfolioerweiterungen, insbesondere durch Penguin Random House, leicht verändert. Während sich der aus dem Verkauf von Produkten und Waren resultierende Umsatzanteil um 2,1 Prozentpunkte erhöhte, verminderte sich der auf Werbung und Anzeigen entfallende Umsatzanteil um 2,3 Prozentpunkte. Die übrige Zusammensetzung blieb weitgehend unverändert.

Operating EBITDA und Operating EBIT

Im Berichtszeitraum erzielte Bertelsmann ein Operating EBITDA in Höhe von 1.015 Mio. € (H1 2013: 1.011 Mio. €). Die EBITDA-Marge lag mit 12,9 Prozent auf dem hohen Niveau des Vorjahreszeitraums von 13,7 Prozent.

Das Operating EBITDA der RTL Group nahm im Wesentlichen durch die schwache Marktsituation in Frankreich und die Entwicklung bei Fremantle Media ab. Penguin Random House erzielte durch den Zusammenschluss Ergebniszuwächse. Der Anstieg war jedoch geringer als das Umsatzwachstum, da die Vergleichsperiode von einer außerordentlich starken Bestsellerperformance profitierte. Die Ergebnisentwicklung von Gruner + Jahr lag angesichts geringerer Umsätze im deutschen und internationalen Magazingeschäft sowie im amerikanischen Druckgeschäft, das im Verlauf des Berichtszeitraums veräußert wurde, unter Vorjahr. Darüber hinaus belastet der Aufbau des Digitalgeschäfts das Ergebnis. Das Operating EBITDA von Arvato erhöhte sich infolge der getätigten Akquisitionen, die Rückgänge insbesondere in den Solution Groups Customer Relationship Management und Print Solutions mehr als kompensierten. Der Umsatzrückgang bei Be Printers belastete das Ergebnis und konnte nur teilweise durch Kostenmaßnahmen ausgeglichen werden. Die positive Ergebnisentwicklung der Corporate Investments ist vorwiegend auf BMG zurückzuführen.

In der ersten Jahreshälfte 2014 lag das Operating EBIT bei 726 Mio. € (H1 2013: 768 Mio. €).

Sondereinflüsse

Im ersten Halbjahr 2014 wurde der geplante Rückbau strukturell rückläufiger Geschäfte fortgesetzt. So stellten die Aufwendungen durch den Rückzug aus den deutschsprachigen Buchclubgeschäften einen Großteil der Restrukturierungskosten dar. Weitere Restrukturierungskosten ergaben sich aus der Umsetzung der Integration von Penguin Random House. Darüber hinaus erfolgte eine Wertberichtigung auf das TV-Geschäft der RTL Group in Ungarn angesichts einer vom ungarischen Parlament eingeführten neuen Steuer auf Werbeeinnahmen.

Insgesamt beliefen sich die Sondereinflüsse im Berichtszeitraum auf -172 Mio. € nach 44 Mio. € in der Vergleichsperiode. Sie setzten sich zusammen aus Wertaufholungen und Wertminderungen in einer Gesamthöhe von -98 Mio. € (H1 2013: 68 Mio. €), Neubewertungen von Beteiligungen zum beizulegenden Zeitwert von 2 Mio. € (H1 2013: 108 Mio. €), Veräußerungsgewinnen und -verlusten von in Summe 6 Mio. € (H1 2013: 8 Mio. €), Restrukturierungsaufwendungen sowie weiteren Sondereinflüssen in Höhe von insgesamt -82 Mio. € (H1 2013: -140 Mio. €).

EBIT

Auf Grundlage des Operating EBIT ergab sich nach Einbeziehung der Sondereinflüsse in Höhe von -172 Mio. € (H1 2013: 44 Mio. €) ein EBIT von 554 Mio. € (H1 2013: 812 Mio. €).

Konzernergebnis

Das Finanzergebnis belief sich auf -125 Mio. € (H1 2013: -158 Mio. €). Der Steueraufwand lag bei -178 Mio. € nach -200 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten lag bei 3 Mio. € (H1 2013: -35 Mio. €) und umfasst Nachlaufeffekte im Zusammenhang mit dem Verkauf des ehemaligen Unternehmensbereichs Direct Group. Das Konzernergebnis verringerte sich auf 254 Mio. € nach 419 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist insbesondere zurückzuführen auf die in den Sondereinflüssen enthaltene Wertberichtigung des ungarischen Fernsehgeschäfts sowie den Wegfall der im Vorjahreswert enthaltenen positiven Effekte aus Neubewertungen von Beteiligungen. Der Anteil der Bertelsmann-Aktionäre am Konzernergebnis lag bei 121 Mio. € (H1 2013: 306 Mio. €). Der Anteil der nicht beherrschenden Anteilseigner am Konzernergebnis betrug 133 Mio. € (H1 2013: 113 Mio. €).