Die globale Konjunktur soll sich im weiteren Jahresverlauf schrittweise beleben. Die Grunddynamik ist aber nach wie vor gering. In vielen fortgeschrittenen Volkswirtschaften stehen die Konsolidierungsprozesse einer kräftigen Ausweitung der Nachfrage entgegen und auch in den Schwellenländern sind die Aussichten nach wie vor verhalten. Die Konjunktureinschätzungen des Instituts für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW) zur weltwirtschaftlichen Entwicklung für das Jahr 2014 liegen mit einem Wachstum von 3,5 Prozent leicht unter den bisherigen Erwartungen.
Die Erwartungen zur konjunkturellen Entwicklung in den USA wurden infolge des schwachen Jahresbeginns herabgestuft. Für die USA rechnet das IfW in diesem Jahr daher mit einem geringeren Anstieg des realen BIP von 1,8 Prozent. Die Konjunktur im Euroraum wird sich nur langsam erholen, da der immer noch hohe Schuldenstand und die angespannten Kreditbedingungen insbesondere in den Krisenländern das Wachstum belasten. Nach den aktuellen Einschätzungen rechnet das IfW für den Euroraum im Jahr 2014 mit einem Wachstum des realen BIP um 1,0 Prozent. Im weiteren Verlauf des Jahres soll sich die konjunkturelle Expansion in Deutschland voraussichtlich beschleunigen. Für 2014 erwartet das IfW ein Wachstum des realen BIP von 2,0 Prozent. Nach aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamts sank das reale BIP im zweiten Quartal 2014 um -0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal, was auf eine nachlassende Dynamik der deutschen Wirtschaftsentwicklung schließen lässt.
Die vorliegenden Erwartungen unterliegen nach wie vor gewissen Risiken. Nach aktueller Einschätzung der Europäischen Zentralbank sind die konjunkturellen Risiken im Euroraum aufgrund der Zunahme geopolitischer Risiken sowie der Entwicklung in den Schwellenländern und an den globalen Finanzmärkten hoch. Die hieraus resultierenden Entwicklungen könnten sich negativ auf die Konjunkturlage auswirken, die ein wichtiger Einflussfaktor für die Geschäftsentwicklung von Bertelsmann ist.
Auf vergleichbarer Basis der Prognoseangaben aus dem Geschäftsbericht 2013 rechnet Bertelsmann für das laufende Geschäftsjahr aufgrund der ganzjährig zu berücksichtigenden Portfolioerweiterungen aus dem Geschäftsjahr 2013 mit einem deutlichen Anstieg des Konzernumsatzes sowie einem stabilen Operating EBITDA. Angesichts höherer Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände infolge der Akquisitionen wird für das Operating EBIT eine stabile bis leicht unter Vorjahr liegende Entwicklung erwartet. Für das Geschäftsjahr 2014 geht Bertelsmann im Hinblick auf die ganzjährig zu berücksichtigenden Portfolioerweiterungen aus dem Geschäftsjahr 2013 sowie höheren operativen Investitionen von einer deutlichen Zunahme des investierten Kapitals aus. Vor diesem Hintergrund wird unverändert mit einer insgesamt geringeren Kapitalrentabilität und einem stark abnehmenden BVA gerechnet. Der Umsatz von Penguin Random House wird durch die ganzjährige Einbeziehung in den Konzernabschluss stark über dem Vorjahr liegen.
Den Prognosen liegt die gegenwärtige Geschäftsausrichtung des Bertelsmann-Konzerns zugrunde, die im Kapitel „Geschäfts- und Rahmenbedingungen“ dargelegt ist. Die Prognosen beruhen auf einer Risiko- und Chancenabwägung; sie basieren auf der operativen Planung und der mittelfristigen Vorschau für die Unternehmensbereiche. Alle Aussagen hinsichtlich der möglichen zukünftigen konjunkturellen und geschäftlichen Entwicklung stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der derzeit zur Verfügung stehenden Informationen getroffen wurden. Sollten die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen und/oder weitere Risiken eintreten, können die tatsächlichen Ergebnisse von den erwarteten Ergebnissen abweichen. Eine Gewähr für die Angaben kann daher nicht übernommen werden.