Bilanzierungsgrundlagen

Der Halbjahresfinanzbericht der Bertelsmann SE & Co. KGaA wurde unter Beachtung von § 37w WpHG aufgestellt und einer prüferischen Durchsicht durch den Konzernabschlussprüfer unterzogen. Er entspricht den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind (EU-IFRS), und enthält einen in Übereinstimmung mit IAS 34 Zwischenberichterstattung erstellten verkürzten Konzern-Zwischenabschluss einschließlich ausgewählter erläuternder Anhangangaben. Bei der Aufstellung wurden – mit Ausnahme der im laufenden Geschäftsjahr erstmals angewendeten Rechnungslegungsvorschriften und Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – grundsätzlich die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013 angewendet. Eine detaillierte Beschreibung dieser Methoden sowie der ab 2014 anzuwendenden Standardänderungen ist im Anhang des Konzernabschlusses im Geschäftsbericht für das Jahr 2013 veröffentlicht.

Mit Ausnahme der seit dem 1. Januar 2014 erstmals verpflichtend anzuwendenden Änderungen an IAS 36 Wertminderung von Vermögenswerten – Angaben zum erzielbaren Betrag bei nicht finanziellen Vermögenswerten, die vom Bertelsmann-Konzern im Geschäftsjahr 2013 bereits vorzeitig umgesetzt wurden, finden in diesem Abschluss erstmals folgende seit dem 1. Januar 2014 verpflichtend anzuwendenden neuen bzw. überarbeiteten Rechnungslegungsstandards und Interpretationen Anwendung:

  • IFRS 10 Konzernabschlüsse
  • IFRS 11 Gemeinsame Vereinbarungen
  • IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen
  • Überarbeitete Fassung IAS 27 Einzelabschlüsse (überarbeitet 2011)
  • Überarbeitete Fassung IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (überarbeitet 2011)
  • Änderungen an IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung – Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
  • Änderungen an IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung – Novation von Derivaten und Fortsetzung der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften
  • Änderungen an IFRS 10, IFRS 11 und IFRS 12 Übergangsleitlinien
  • Änderungen an IFRS 10, IFRS 12 und IAS 27 Investmentgesellschaften

Die erstmals im Berichtsjahr verpflichtend anzuwendenden IFRS 10, IFRS 11, IFRS 12 sowie IAS 27 (überarbeitet 2011) und IAS 28 (überarbeitet 2011) sind das Ergebnis des Konsolidierungsprojekts des IASB und beinhalten neue Konsolidierungsleitlinien und Anhangvorschriften für Konzernunternehmen. Mit IFRS 10 wird der Begriff der Beherrschung inklusive daraus resultierender Beurteilungskriterien neu und umfassend definiert. Der neue Standard regelt des Weiteren die Darstellung und Aufstellung von Konzernabschlüssen und ersetzt die bisher geltenden Vorschriften des IAS 27 und SIC-12, wobei die Regelungen zu Konsolidierungsschritten, zur Darstellung der nicht beherrschenden Anteile und zur Bilanzierung der Anteilsveränderungen ohne Verlust der Beherrschung weitgehend unverändert bleiben. Der umbenannte IAS 27 (überarbeitet 2011) enthält ausschließlich unveränderte, auf Einzelabschlüsse anzuwendende Vorschriften. IFRS 11 ersetzt den bisher geltenden IAS 31, übernimmt die aktuellen Regelungen des SIC-13 in den Standardtext und streicht die quotale Konsolidierung der Gemeinschaftsunternehmen ersatzlos. Die Bilanzierung der Anteile an einem Gemeinschaftsunternehmen erfolgt unter Anwendung der Equity-Methode gemäß den Vorschriften des umbenannten IAS 28 (überarbeitet 2011) in der überarbeiteten Fassung. IFRS 12 fasst alle Angabevorschriften zu sämtlichen Beteiligungen an Tochter- und Gemeinschaftsunternehmen, gemeinschaftlichen Tätigkeiten sowie assoziierten Unternehmen und strukturierten Unternehmen in einem Standard zusammen. Im Vergleich zu den zuvor bestehenden Regelungen sind die Angabepflichten zu konsolidierten und nicht konsolidierten Unternehmen deutlich erweitert. Aus der Erstanwendung des IFRS 10 ergaben sich für den Bertelsmann-Konzern keine Änderungen in Bezug auf die Einbeziehungspflicht von Tochterunternehmen. Aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 11 wurden 30 (Vj. 34) bisher quotal in den Konzernabschluss einbezogene Gemeinschaftsunternehmen nun mittels der Equity-Methode bilanziert.

Die retrospektive Anwendung der neuen Rechnungslegungsvorschriften hatte in Bezug auf die Vergleichsperiode bzw. die Vergleichsstichtage folgende Auswirkungen:

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung  

in Mio. €1. Halbjahr 2013
vor Anpassung
1. Halbjahr 2013
nach Anpassung
Anpassung
Umsatzerlöse7.4317.354-77
Sonstige betriebliche Erträge3583602
Bestandsveränderungen144144
Andere aktivierte Eigenleistungen99
Materialaufwand-2.719-2.70118
Honorar- und Lizenzaufwand-460-4573
Personalaufwand-2.416-2.39620
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen-264-2568
Sonstige betriebliche Aufwendungen-1.364-1.34123
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Beteiligungen495
Wertaufholungen/Wertminderungen auf at-equity bilanzierte Beteiligungen7270-2
Ergebnis aus Finanzanlagen99
Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen88
EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern)812812

Das Finanzergebnis, das Ergebnis vor und nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten sowie das Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten blieben unverändert.

Konzernbilanz  

in Mio. €1.1.2013 vor
Anpassung1)
1.1.2013 nach
Anpassung
Anpassung
AKTIVA 
Langfristige Vermögenswerte 
Geschäfts- oder Firmenwerte6.0486.039-9
Sonstige immaterielle Vermögenswerte576565-11
Sachanlagen1.7531.751-2
Anteile an at-equity bilanzierten Beteiligungen45650650
Sonstige finanzielle Vermögenswerte4264282
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen111111
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte220220
Aktive latente Steuern1.2051.201-4
10.79510.82126
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte1.4041.394-10
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen3.2663.239-27
Sonstige finanzielle Vermögenswerte119118-1
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte498495-3
Ertragsteuerforderungen115114-1
Liquide Mittel2.6582.623-35
8.0607.983-77
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte99
18.86418.813-51
  
PASSIVA 
Eigenkapital 
Gezeichnetes Kapital1.0001.000
Kapitalrücklage2.3452.345
Gewinnrücklagen1.9221.919-3
Eigenkapital Bertelsmann-Aktionäre5.2675.264-3
Nicht beherrschende Anteile816816
6.0836.080-3
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen2.1462.143-3
Übrige Rückstellungen122122
Passive latente Steuern9494
Genusskapital413413
Finanzschulden3.6123.611-1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten402399-3
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten253253
7.0427.035-7
Kurzfristige Schulden
Übrige Rückstellungen419418-1
Finanzschulden26427612
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten3.6453.609-36
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten1.2971.284-13
Ertragsteuerverbindlichkeiten113110-3
5.7385.697-41
Schulden im Zusammenhang mit den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten11
18.86418.813-51

Konzernbilanz  

in Mio. €31.12.2013 vor
Anpassung
31.12.2013 nach
Anpassung
Anpassung
AKTIVA 
Langfristige Vermögenswerte 
Geschäfts- oder Firmenwerte6.9666.953-13
Sonstige immaterielle Vermögenswerte2.0632.053-10
Sachanlagen1.7011.700-1
Anteile an at-equity bilanzierten Beteiligungen43547944
Sonstige finanzielle Vermögenswerte2822864
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen7979
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte405405
Aktive latente Steuern908904-4
12.83912.85920
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte1.5201.509-11
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen3.4923.473-19
Sonstige finanzielle Vermögenswerte4645-1
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte630628-2
Ertragsteuerforderungen111109-2
Liquide Mittel2.7452.705-40
8.5448.469-75
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte6565
21.44821.393-55
  
PASSIVA 
Eigenkapital 
Gezeichnetes Kapital1.0001.000
Kapitalrücklage2.3452.345
Gewinnrücklagen3.5443.542-2
Eigenkapital Bertelsmann-Aktionäre6.8896.887-2
Nicht beherrschende Anteile1.8491.849
8.7388.736-2
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen1.9441.941-3
Übrige Rückstellungen1011043
Passive latente Steuern178178
Genusskapital413413
Finanzschulden2.2192.218-1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten367364-3
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten280280
5.5025.498-4
Kurzfristige Schulden
Übrige Rückstellungen438437-1
Finanzschulden1.1621.1686
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten3.9853.946-39
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten1.4481.436-12
Ertragsteuerverbindlichkeiten132129-3
7.1657.116-49
Schulden im Zusammenhang mit den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten4343
21.44821.393-55

Die weiteren Effekte aus der Erstanwendung neuer Rechnungslegungsvorschriften zum 30. Juni 2014 sind für den Bertelsmann-Konzern unwesentlich.

Darüber hinaus haben das IASB und das IFRS Interpretations Committee folgende neue bzw. geänderte Rechnungslegungsstandards und Interpretationen verabschiedet, die für den Konzern-Zwischenabschluss 2014 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. Die von der EU noch nicht anerkannten Standards werden in englischer Sprache angegeben:

  • IFRS 9 Financial Instruments
  • IFRS 15 Revenue from Contracts with Customers
  • Amendments to IAS 16 and IAS 38: Clarification of Acceptable Methods of Depreciation and Amortisation
  • Amendments to IAS 27 Separate Financial Statements – Equity Method in Separate Financial Statements
  • Amendments to IFRS 11 Joint Arrangements – Accounting for Acquisitions of Interests in Joint Operations

Die neue Version des IFRS 9 enthält Vorschriften für den Ansatz und die Bewertung, die Wertminderung sowie die Sicherungsbilanzierung von Finanzinstrumenten. Die nunmehr veröffentlichte Version ersetzt alle vorherigen Versionen. Die erstmalige verpflichtende Anwendung ist für 2018 vorgesehen. Der ab 2017 anzuwendende IFRS 15 enthält umfassende Neuregelungen zur Erlöserfassung aus Verträgen mit Kunden und ersetzt die bisherigen Vorschriften des IAS 11 Fertigungsaufträge, IAS 18 Umsatzerlöse, IFRIC 13 Kundenbindungsprogramme, IFRIC 15 Verträge über die Errichtung von Immobilien, IFRIC 18 Übertragung von Vermögenswerten durch einen Kunden sowie SIC-31 Umsatzerlöse – Tausch von Werbedienstleistungen. Der neue Standard enthält deutlich umfangreichere Anwendungsleitlinien sowie Angabevorschriften als die derzeitigen Regelungen. Die Auswirkungen des IFRS 9 und des IFRS 15 werden zurzeit vom Bertelsmann-Konzern geprüft.

Konsolidierungskreis

Neben der Bertelsmann SE & Co. KGaA werden in den verkürzten Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2014 alle wesentlichen Tochterunternehmen, über die die Bertelsmann SE & Co. KGaA die Beherrschung im Sinne des IFRS 10 ausüben kann, voll einbezogen. Gemeinschaftsunternehmen sowie assoziierte Unternehmen werden nach der Equity-Methode gemäß IAS 28 bilanziert. Der Konsolidierungskreis der Bertelsmann SE & Co. KGaA umfasst zum 30. Juni 2014 insgesamt 962 Gesellschaften mit 42 Zugängen und 48 Abgängen im ersten Halbjahr 2014. 899 Gesellschaften werden zum 30. Juni 2014 vollkonsolidiert.

Akquisitionen und Desinvestitionen

Im ersten Halbjahr 2014 wurden für Unternehmenskäufe nach Abzug erworbener liquider Mittel Zahlungen in Höhe von 98 Mio. € aufgewendet. Die übertragene Gegenleistung im Sinne von IFRS 3 belief sich für diese Akquisitionen auf 136 Mio. €.

Am 1. Februar 2014 übernahm Arvato wesentliche Teile des Geschäftsbetriebs der deutschen Netrada-Gruppe und kombiniert die E-Commerce-Geschäfte beider Unternehmen. Durch die Übernahme steigt Arvato zu einem der führenden europäischen Dienstleister für integrierte E-Commerce-Services auf und profitiert gleichzeitig von Netradas starker Position im wachsenden Marktsegment Fashion und Lifestyle. Das Dienstleistungsangebot umfasst die Entwicklung und den Betrieb von Webshops, Finanzdienstleistungen, Transport und Logistik sowie Customer Service. Die übertragene Gegenleistung betrug 39 Mio. € und wurde vollständig durch Zahlungsmittel erbracht. Der aus der vorläufigen Kaufpreisallokation verbleibende negative Unterschiedsbetrag in Höhe von 1 Mio. € zwischen der übertragenen Gegenleistung und dem zum beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewerteten Nettovermögen resultierte aus einem Kauf infolge finanzieller Schwierigkeiten der Netrada-Gruppe und wurde in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Die mit der Transaktion verbundenen Aufwendungen betrugen weniger als 1 Mio. €.

Am 28. Februar 2014 erwarb BMG 100 Prozent des niederländischen Musikverlags Talpa Music B.V. Durch die Akquisition steigt BMG in den Benelux-Ländern zu einem der führenden Verlage für lokales Repertoire auf. Die vorläufige übertragene Gegenleistung beträgt 31 Mio. € und enthält neben einem festen Zahlungsmittelbetrag in Höhe von 28 Mio. € diverse variable und bedingte Bestandteile. Aus der vorläufigen Kaufpreisallokation ergab sich ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 5 Mio. €. In Zeiten zunehmender Internationalisierung von Musikverlagsrechten sowie Auswertung und Monetarisierung verschiedenster Einnahmequellen resultierte dieser Wert aus dem Zugang zu renommierten internationalen Songwritern sowie einer Stärkung der eigenen Position in den Benelux-Ländern. Es wird nicht erwartet, dass ein Teil des Geschäfts- oder Firmenwerts für steuerliche Zwecke abzugsfähig ist. Die mit der Transaktion verbundenen Aufwendungen betrugen weniger als 1 Mio. €.

Die Kaufpreisallokationen für Netrada und Talpa Music sind zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch nicht abgeschlossen, da die Erstellung und Prüfung der zugrunde liegenden finanziellen Informationen noch andauert. Änderungen in der Zuordnung des Kaufpreises auf die einzelnen Vermögenswerte und Schulden können sich daher noch ergeben.

Darüber hinaus tätigte der Konzern im ersten Halbjahr 2014 mehrere Akquisitionen, die für sich genommen jedoch nicht wesentlich waren. Die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sind ebenfalls von untergeordneter Bedeutung. Aus den sonstigen Akquisitionen entstanden zum Teil steuerlich nicht abzugsfähige Geschäftsoder Firmenwerte in Höhe von 49 Mio. €, die Synergiepotenziale widerspiegeln und im Wesentlichen auf die Erwerbe der RTL Group entfallen. Des Weiteren wurden im Zusammenhang mit den Unternehmenserwerben Put-Optionen in Höhe von 24 Mio. € bilanziert. Die mit den Erwerben verbundenen Aufwendungen betrugen weniger als 1 Mio. €.

Die beizulegenden Zeitwerte der Vermögenswerte und Schulden der Akquisitionen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung können der folgenden Tabelle entnommen werden:

Auswirkungen der Akquisitionen  

in Mio. €NetradaTalpa MusicSonstigeSumme
Langfristige Vermögenswerte 
Geschäfts- oder Firmenwerte54954
Sonstige immaterielle Vermögenswerte28411483
Sachanlagen30131
Sonstige langfristige Vermögenswerte66
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte1313
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen11819
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte11
Liquide Mittel21214
 
Schulden
Finanzschulden639
Sonstige finanzielle und nicht finanzielle Verbindlichkeiten19173571
 
Gewinne aus Unternehmenserwerben1

Die gesamten Neuerwerbe im Rahmen des IFRS 3 trugen seit der Erstkonsolidierung 129 Mio. € zum Umsatz und 12 Mio. € zum Konzernergebnis bei. Bei Einbeziehung dieser Neuerwerbe ab dem 1. Januar 2014 hätten diese 157 Mio. € zum Umsatz und 13 Mio. € zum Konzernergebnis beigetragen.

Am 30. Mai 2014 veräußerte Gruner + Jahr im Zuge der Umsetzung seiner Transformationsstrategie sein Druckgeschäft in den USA, die Brown Printing Company an Quad/Graphics, Inc. Aus der Veräußerung resultierte ein Gewinn in Höhe von 2 Mio. €, der im Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen ausgewiesen wird.

Am 31. März 2014 veräußerte die zur RTL Group gehörende Groupe M6 100 Prozent der Anteile an Mistergooddeal SA mit einem Gewinn in Höhe von 1 Mio. € an die Groupe Darty.

Aus den getätigten Desinvestitionen im ersten Halbjahr 2014 erzielte der Konzern nach Berücksichtigung abgehender liquider Mittel Zahlungsströme in Höhe von 66 Mio. € (H1 2013: -14 Mio. €). Die Desinvestitionen haben zu einem Ertrag aus Endkonsolidierung von 4 Mio. € geführt, der im Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen ausgewiesen wurde.

Auswirkungen der Desinvestitionen  

in Mio. €Brown PrintingSonstige2014
Langfristige Vermögenswerte 
Geschäfts- oder Firmenwerte22
Sonstige immaterielle Vermögenswerte66
Sachanlagen5858
Sonstige langfristige Vermögenswerte11
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte141832
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte382361
Liquide Mittel31215
 
Schulden
Sonstige finanzielle und nicht finanzielle Verbindlichkeiten494089

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden im Zusammenhang mit den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten

Die Buchwerte der als zur Veräußerung gehaltenen klassifizierten Vermögenswerte und zugehörigen Schulden entfallen in der Berichtsperiode auf die Unternehmensbereiche Arvato (Nayoki Interactive Advertising GmbH) und Corporate Investments (Buchclub Círculo de Lectores). Aufgrund vollständiger Wertberichtigung sind die Buchwerte der entsprechenden Vermögenswerte in der Bilanz mit dem Wert null ausgewiesen.

Im Juni 2014 wurde bekannt gegeben, dass die spanische Verlagsgruppe Grupo Planeta, die bereits 2010 die Hälfte der Anteile am spanischen Buchclub Círculo de Lectores erworben hatte, auch die restlichen 50 Prozent übernimmt. Círculo de Lectores wird daher zum 30. Juni 2014 als zur Veräußerung gehalten klassifiziert. Nach Zustimmung der zuständigen Kartellbehörde erfolgte der Verkauf Ende Juli 2014.

Das Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten von 3 Mio. € (H1 2013: -35 Mio. €) umfasst Nachlaufeffekte im Zusammenhang mit dem Verkauf des ehemaligen Unternehmensbereichs Direct Group.

Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

Die Prinzipien und Methoden zur Bewertung zu beizulegenden Zeitwerten sind gegenüber dem Vorjahr unverändert. Hinsichtlich der Erläuterungen und zusätzlichen Angaben zu den Finanzinstrumenten wird auf den Anhang des Konzernabschlusses im Geschäftsbericht für das Jahr 2013 verwiesen. Im Nachfolgenden werden nur solche Angaben zu Finanzinstrumenten erläutert, die für das Verständnis der Veränderungen, die seit dem Ende des letzten Geschäftsjahres bei der Vermögens-, Finanzund Ertragslage erfolgten, erheblich sind.

Zur Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten wird folgende Hierarchie verwendet.

Stufe 1:
Der beizulegende Zeitwert der bestehenden Finanzinstrumente wird auf Basis von Börsennotierungen zum Bilanzstichtag ermittelt.

Stufe 2:
Für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von nicht börsennotierten Derivaten verwendet Bertelsmann verschiedene finanzwirtschaftliche Methoden, die den zu den jeweiligen Bilanzstichtagen herrschenden Marktbedingungen und Risiken Rechnung tragen. Unabhängig von der Art des Finanzinstruments werden zukünftige Zahlungsströme auf Basis der am Bilanzstichtag geltenden Marktzinsen und Zinsstrukturkurven auf den Bilanzstichtag diskontiert.
Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften wird auf Basis der zum Bilanzstichtag geltenden Kassamittelkurse unter Berücksichtigung der Terminabschläge und -aufschläge für die jeweilige Restlaufzeit der Geschäfte ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Zinsderivaten wird auf Basis der am Bilanzstichtag geltenden Marktzinsen und Zinsstrukturkurven ermittelt.
Der beizulegende Zeitwert von Warentermingeschäften wird von zum Bilanzstichtag veröffentlichten Börsennotierungen abgeleitet. Eventuell bestehende Inkongruenzen zu den standardisierten Börsenkontrakten werden durch Interpolation bzw. Hinzurechnungen berücksichtigt.

Stufe 3:
Für die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte, für die keine beobachtbaren Marktdaten vorlagen, wurden überwiegend Cashflow-basierte Bewertungsverfahren herangezogen.

Die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten nach Stufe 2 und Stufe 3 erfordert bestimmte Annahmen des Managements bezüglich der Inputparameter des Modells einschließlich Cashflows, Abzinsungssatz und Ausfallrisiko. Im ersten Halbjahr 2014 sind keine Umgliederungen zwischen den Stufen 1, 2 und 3 erfolgt.

Für die der Bewertungsstufe 3 zugeordneten finanziellen Vermögenswerte ergaben sich im ersten Halbjahr 2014 keine Änderungen.

Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzderivaten wird das Wahlrecht nach IFRS 13.48 (Nettorisikobetrachtung) genutzt. Für die Ermittlung des Kreditrisikos aus Finanzderivaten wird die jeweilige Nettoposition der beizulegenden Zeitwerte mit den Vertragspartnern zugrunde gelegt, da diese hinsichtlich ihrer Markt- oder Kreditausfallrisiken auf Basis einer Nettoposition gesteuert werden.

Innerhalb der finanziellen Vermögenswerte werden sonstige Beteiligungen, die als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert sind, in Höhe von 172 Mio. € zu Anschaffungskosten bewertet. Die Bewertung zu Anschaffungskosten wird vorgenommen, weil diese finanziellen Vermögenswerte über keine Preisnotierung auf einem aktiven Markt verfügen und damit keine verlässliche Schätzung des beizulegenden Zeitwertes möglich ist. Es ist nicht geplant, von den zum 30. Juni 2014 ausgewiesenen zur Veräußerung verfügbaren sonstigen Beteiligungen wesentliche Anteile in naher Zukunft zu veräußern oder auszubuchen. Im ersten Halbjahr 2014 wurden keine wesentlichen zu Anschaffungskosten bewerteten Anteile veräußert. Der Marktwert der Genussscheine 2001 betrug bei einem Schlusskurs von 300,00 Prozent am letzten Handelstag des ersten Halbjahres 2014 an der Frankfurter Wertpapierbörse 853 Mio. € (31. Dezember 2013: 788 Mio. € bei einem Kurs von 277,25 Prozent) und entsprechend 35 Mio. € bei den Genussscheinen 1992 bei einem Kurs von 203,20 Prozent (31. Dezember 2013: 34 Mio. € bei einem Kurs von 200,50 Prozent). Die Marktwerte sind der Stufe 1 der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte zuzuordnen. Zum 30. Juni 2014 betrug der kumulierte Marktwert der börsennotierten Anleihen 2.103 Mio. € (31. Dezember 2013: 2.812 Mio. €) bei einem Nominalvolumen von 1.966 Mio. € (31. Dezember 2013: 2.716 Mio. €) und einem Buchwert von 1.954 Mio. € (31. Dezember 2013: 2.703 Mio. €). Die Börsenkurse sind der Stufe 1 der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte zuzuordnen. Zum 30. Juni 2014 betrug der gesamte Buchwert der Privatplatzierungen und Schuldscheindarlehen 158 Mio. € (31. Dezember 2013: 375 Mio. €) und der gesamte Marktwert belief sich auf 182 Mio. € (31. Dezember 2013: 387 Mio. €). Bei Privatplatzierungen und Schuldscheindarlehen erfolgt die Ermittlung des Marktwerts anhand finanzmathematischer Verfahren auf Basis von Zinskurven, die um die Kreditmarge des Konzerns angepasst werden. Die dabei berücksichtigte Kreditmarge resultiert aus der am jeweiligen Stichtag gültigen Marktquotierung für Credit Default Swaps. Der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte liegen Diskontierungssätze von 0,52 Prozent bis 2,97 Prozent zugrunde. Die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte der Privatplatzierungen und der Schuldscheindarlehen sind der Stufe 2 der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte zuzuordnen.

Für alle übrigen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Schulden stellt deren Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar.

Beizulegende Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte nach Bewertungskategorien  

in Mio. €Stufe 1:
Notierte Preise von
aktiven Märkten
Stufe 2:
Beobachtbare Marktdaten
Stufe 3:
Nicht beobachtbare Marktdaten
Summe 30.6.2014
Beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte Vermögenswerte66
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte1013546
Zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative finanzielle Vermögenswerte1313
Derivate mit Hedge-Beziehung1515
10353580
in Mio. €Stufe 1:
Notierte Preise von
aktiven Märkten
Stufe 2:
Beobachtbare Marktdaten
Stufe 3:
Nicht beobachtbare Marktdaten
Summe 31.12.2013
Beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizierte Vermögenswerte88
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte1423551
Zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative finanzielle Vermögenswerte1010
Derivate mit Hedge-Beziehung2323
14433592

Beizulegende Zeitwerte der finanziellen Verbindlichkeiten nach Bewertungskategorien  

in Mio. €Stufe 1:
Notierte Preise von aktiven Märkten
Stufe 2:
Beobachtbare Marktdaten
Stufe 3:
Nicht beobachtbare Marktdaten
Summe 30.6.2014
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten2525
Derivate mit Hedge-Beziehung2222
4747
in Mio. €Stufe 1:
Notierte Preise von aktiven Märkten
Stufe 2:
Beobachtbare Marktdaten
Stufe 3:
Nicht beobachtbare Marktdaten
Summe 31.12.2013
Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten1515
Derivate mit Hedge-Beziehung3939
5454

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Der Steueraufwand für das erste Halbjahr 2014 wurde gemäß IAS 34 auf Basis des durchschnittlichen jährlichen Steuersatzes ermittelt, der für das gesamte Jahr 2014 erwartet wird.

Der ermittelte durchschnittliche jährliche Steuersatz vor diskreten Effekten für das Jahr 2014 beträgt 33,4 Prozent.

Sonstige Angaben

Aufgrund der saisonalen Einflüsse auf die Unternehmensbereiche werden im zweiten Halbjahr tendenziell höhere Umsatzerlöse und ein höheres operatives Ergebnis als im ersten Halbjahr erwartet. Die höheren Umsätze im zweiten Halbjahr sind auf die steigende Nachfrage während des Weihnachtsgeschäfts, insbesondere in den werbegetriebenen Geschäften, sowie auf die kundenorientierten Dienstleistungen bei Arvato zurückzuführen. Aufgrund der Portfolioerweiterungen des Vorjahres, wie etwa des Zusammenschlusses von Penguin und Random House, des Erwerbs des Finanzdienstleisters Gothia sowie der vollständigen Übernahme des Musikrechteunternehmens BMG, ist ein Vergleich mit der Vorperiode nur eingeschränkt möglich.

Aufgrund mangelnder wirtschaftlicher Perspektive wurde im Juni 2014 beschlossen, die zu Corporate Investments gehörenden Aktivitäten der deutschsprachigen Clubgeschäfte schrittweise zum Jahresende 2015 einzustellen.

Ein dem ungarischen Parlament am 2. Juni 2014 vorgelegter Gesetzesentwurf für eine neue Werbesteuer wurde am 11. Juni 2014 im Eilverfahren verabschiedet. Am 4. Juli 2014 wurden mehrere Änderungen des Gesetzes beschlossen. Nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes am 15. August 2014 sind die beiden ersten Zahlungen gemäß der neuen Rechtsgrundlage in zwei gleichen Raten am 20. August 2014 und 20. November 2014 zu entrichten. Die Steuer ist stark progressiv mit Steuersätzen von 0 bis 40 Prozent und wird grundsätzlich auf Basis der Nettoumsatzerlöse, die aus der Werbung erzielt werden, zuzüglich der Margen, die von den mit der Steuerschuldnerin verbundenen Vermarktungsgesellschaften an deren Kunden belastet werden, berechnet. Die Bemessungsgrundlage ergibt sich aus einer Aggregation der Bemessungsgrundlagen der Tochtergesellschaften. Im Ergebnis werden einem Konzern zugehörige Gesellschaften mit einem höheren Steuersatz belastet als unabhängige Unternehmen. Das Management der RTL Group ist entschlossen, alle Möglichkeiten zu nutzen, um das ungarische Geschäft vor den negativen Auswirkungen der neuen Vorschriften zu schützen. Dennoch werden im Sinne der IFRS über den gesamten Planungszeitraum Auswirkungen der neuen Werbesteuer auf das ungarische Geschäft erwartet. Gleichwohl wird von einer Fortführung des ungarischen Geschäftes ausgegangen. Der erzielbare Betrag der Kabelsender in Ungarn und von M-RTL wurde zum 30. Juni 2014 auf Basis des Nutzungswertes ermittelt und belief sich auf einen unwesentlichen Betrag. Der Berechnung lagen folgende Annahmen zugrunde: Der Abzinsungssatz betrug 13,4 Prozent (31. Dezember 2013: 12,9 Prozent) und die Wachstumsrate 2,0 Prozent (31. Dezember 2013: 2,0 Prozent). In der Folge wurde eine vollständige Wertminderung auf den Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 77 Mio. € vorgenommen sowie eine weiterer Wertminderungsaufwand für langfristige immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 11 Mio. €, von denen 9 Mio. € auf Vermögenswerte im Zusammenhang mit der erstmaligen Kaufpreisallokation entfallen. Der Buchwert nach Wertberichtigung betrug 65 Mio. €. Die verbleibenden langfristigen Vermögenswerte, im Wesentlichen bestehend aus Sachanlagevermögen und Softwarelizenzen, betragen ca. 10 Mio. € und wurden nicht wertberichtigt, da ihr beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten höher oder mindestens gleich dem Buchwert eingeschätzt wird. Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte in Höhe von 86 Mio. €, im Wesentlichen bestehend aus Vorräten sowie finanziellen Vermögenswerten, wurden in Übereinstimmung mit den einschlägigen IFRS-Vorschriften bewertet, ohne dass hieraus ein weiterer Wertminderungsbedarf entstand. Es werden weitere Analysen bezüglich der praktischen Auswirkungen der neuen ungarischen Werbesteuer durchgeführt. Diese können zu weiteren operativen Verlusten führen.

Aufgrund des weiter anhaltenden Drucks auf das Produktions- und Vertriebsgeschäft infolge rückläufiger Mengen und Preise wurde die unternehmensinterne Planung für die zur RTL Group gehörende zahlungsmittelgenerierende Einheit Fremantle Media unter Berücksichtigung neuester verfügbarer, insbesondere US-amerikanischer Informationsquellen aktualisiert. Zur Bestimmung des erzielbaren Betrages wurde der Nutzungswert anhand eines Discounted-Cashflow-Verfahrens ermittelt, basierend auf einer langfristigen Wachstumsrate von 3,0 Prozent (31. Dezember 2013: 3,0 Prozent) und einem Zinssatz von 7,7 Prozent (31. Dezember 2013: 7,7 Prozent). Nach der Aktualisierung entsprach der erzielbare Betrag dem Buchwert. Bei einer Erhöhung des Abzinsungssatzes für die zahlungsmittelgenerierende Einheit Fremantle Media um 1,0 Prozentpunkte würde sich ein Wertminderungsbedarf auf den Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 205 Mio. € oder bei einer Verminderung der jährlichen Umsatzwachstumsrate um 1,0 Prozentpunkte ein Wertminderungsbedarf auf den Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 161 Mio. € ergeben.

Im ersten Halbjahr 2014 erwarb BMG die Musikrechtekataloge Hal David und Montana im Umfang von 39 Mio. €.

Die im Januar 2014 fällige Anleihe in Höhe von 750 Mio. € sowie die im Februar und März 2014 fälligen Schuldscheindarlehen in Höhe von 187 Mio. € und 30 Mio. € wurden bei Fälligkeit zurückgezahlt. Hierfür wurde ein Teilbetrag der liquiden Mittel verwendet.

Die Beteiligung der RTL Group an Atresmedia verringerte sich von 20,5 Prozent am 31. Dezember 2013 auf 19,2 Prozent am 30. Juni 2014 als Ergebnis einer am 19. Februar 2014 erfolgten Umstrukturierung im Rahmen einer Integrationsvereinbarung vom 14. Dezember 2011 mit dem Anteilseigner La Sexta sowie einer Reduzierung der eigenen Anteile. Auch nach der Verringerung der Anteile bleibt ein maßgeblicher Einfluss auf Atresmedia erhalten. Die Transaktion führte zu einer Verwässerung der Anteile an Atresmedia und einem Verlust in Höhe von 4,5 Mio. €.

Der Anstieg der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ist im Wesentlichen auf ein gesunkenes Zinsniveau zurückzuführen.

Erläuterung zur Segmentberichterstattung

In der Segmentberichterstattung werden unverändert fünf operative berichtspflichtige Segmente (RTL Group, Penguin Random House, Gruner + Jahr, Arvato und Be Printers) sowie übrige operative Aktivitäten (Corporate Investments) abgebildet. Die Werte der Vergleichsperiode wurden im Zuge der erstmaligen Anwendung des IFRS 11 angepasst. Angesichts der Wachstumsstrategie des Bertelsmann-Konzerns und der damit verbundenen Ausweitung der Investitionstätigkeit wird mit Beginn des Geschäftsjahres 2014 das Operating EBITDA als Steuerungsgröße zur Ermittlung der operativen Ertragskraft genutzt.

Überleitung der Summe der Segmentergebnisse auf das Konzernergebnis  

in Mio. €1. Halbjahr 20141. Halbjahr 2013
(angepasst)
Operating EBITDA der Bereiche1.0511.049
Corporate Center-37-36
Konsolidierung1-2
Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen-389-256
Korrektur um in Sondereinflüssen enthaltenen Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen10013
Operating EBIT726768
Sondereinflüsse-17244
EBIT aus fortgeführten Aktivitäten554812
Finanzergebnis-125-158
Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Aktivitäten429654
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag-178-200
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten251454
Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten3-35
Konzernergebnis254419

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Am 1. Juli 2014 vollzog Penguin Random House die im März 2014 angekündigte vollständige Übernahme der Verlagsgruppe Santillana Ediciones Generales vom spanischen Medienunternehmen Prisa. Der in diesem Zuge ebenfalls angekündigte Kauf des Santillana-Buchgeschäftes in Brasilien soll bis Ende September 2014 formell abgeschlossen werden. Die übernommene Verlagsgruppe wird in Spanien, Portugal und Lateinamerika mit den Aktivitäten von Penguin Random House zusammengeführt, wodurch das Wachstumspotenzial insbesondere in Lateinamerika deutlich gestärkt wird. Die Transaktion wird als ein Unternehmenszusammenschluss im Sinne des IFRS 3 erfasst. Die übertragene Gegenleistung betrug 56 Mio. € und wurde vollständig durch Zahlungsmittel erbracht. Aufgrund des frühen Stadiums der vorläufigen Kaufpreisallokation können keine quantitativen und sonstigen nach IFRS 3 geforderten Angaben zum Erwerb der Verlagsgruppe gemacht werden.

Am 31. Juli 2014 gab die RTL Group den Erwerb einer 65-Prozent-Beteiligung an SpotXchange bekannt, einer Vermarktungsplattform für Onlinevideo-Werbung. Die Anfangsinvestition der RTL Group beträgt 108 Mio. €. Darüber hinaus haben die Parteien eine Earn-out-Komponente vereinbart, durch die sich die Anfangsinvestition in Abhängigkeit der künftigen Geschäftsentwicklung von SpotXchange noch erhöhen könnte. Außerdem erhält die RTL Group eine Option zum Kauf der verbleibenden Anteile. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die US-Wettbewerbsbehörde und wird voraussichtlich Ende August 2014 abgeschlossen. Die Transaktion wird als Unternehmenszusammenschluss im Sinne des IFRS 3 erfasst.